
eine kleine firmenbiographie
Vor 10 Jahren habe ich mich selbständig gemacht.
Das war ein großer und auch wichtiger Schritt in meinem Leben. Ich erinnere mich noch, als ich im Februar 2004 in Klosterneuburg auf die Bezirkshauptmannschaft ging, um einen Gewerbeschein zu lösen ...
Ein großer Tag für mich! Ich werde selbständig, ich gründe eine Firma, ich bin meine eigene Chefin J.
Dieses Amt ist jedoch nur ein Amt. Ich hab mir ja weder Sekt noch Konfetti, auch keine Fanfaren erwartet. Ich hab mir gar nichts erwartet. Ich hab´s mir ehrlich gesagt ganz einfach gar nicht überlegt, wie so etwas abläuft. Aber dort derart uninspiriert, emotionslos und nüchtern ganz einfach nur einen Zettel zu unterschreiben, das war ja doch ein wenig mickrig. Mager. Dürftig. Sogar ein bisschen armselig. So eine große Entscheidung, so ein lebensverändernder Schritt, und dann nur ein Blatt Papier, eine Unterschrift und „Auf Wiedersehen“. Keine Gratulation, kein „Alles Gute“, nichts. Einfach wieder nach Hause gehen.
Also, falls Sie vorhaben, sich selbständig zu machen, nehmen Sie jemanden mit, der da ein bisschen Freude versprüht. Damit Sie mit Ihrem Hochgefühl nicht auf so nüchternes Beamtentum zurückgeworfen werden.
Ich wurde keinesfalls als Rednerin geboren, und falls doch, so wurde mir das im Gymnasium wieder ausgetrieben. Ich erinnere mich, als ich in der Schweiz bei einem Kongress war. Der Veranstalter, den ich ein bisschen kannte bat mich, ich solle in den einen Saal hineingehen und ins Mikrofon sagen, dass sich der Redner um 10 Minuten verspäten werde. Und ich hab Nein gesagt. Also, das Neinsagen fällt mir ja auch nicht gerade leicht, aber in diesem Falle war die Angst, einen Satz vor ca. 50 Personen zu sagen so groß, dass ich sogar ein NEIN geschafft habe – und das will etwas heißen!
Wie kam es dann dazu, dass ich heute Vortragende bin? Wie ich das geschafft habe? Die Trainerausbildung am Wifi hat mir geholfen, die Freude an meinem Thema und dann irgendwann heißt es eben ins kalte Wasser springen. Und die Erfahrung zu machen, dass es geht. Dass sich die Welt weiterdreht und dass auch das Herz weiter schlägt, wenn auch kurzfristig schneller ...
Gut, nun war ich also selbständig. Brauchte ich „nur noch“ Aufträge.
Klinken polieren, da ist ja nicht wirklich meine Passion. Ich wollte ja Seminare machen und nicht Staubsauger verkaufen. Und auch nicht Seminare verkaufen, sondern Seminare abhalten. Ich hatte das große Glück, dass ich nicht gleich auf ein Einkommen angewiesen war, weil mein Mann bis dahin ja auch als Alleinverdiener uns vier ernährt und erhalten hatte. Es war natürlich sehr hilfreich, dass von dieser Seite kein Druck kam. Der Druck, den ich mir selber machte war ja schon ausreichend …
Mein erster Vortragwar vor Ärzten – wider Erwarten hab ich das sogar überlebt.
Mein erstes Seminar war in einem Krankenhaus für das Personal: sehr feine Sache . Nach wie vor liebe ich Krankenhausseminare.
In den folgenden Jahrenwurden meine Aufträge immer vielfältiger. Zum Glück ist mein Spezialgebiet – die Glücksforschung – branchenunabhängig, somit war und ist mein Klientel auch sehr vielfältig und bunt: Krankenhäuser, Ämter, Gemeinden, Schulen, Banken, Vereine, Wirtschaftskammer, Versicherungen, das Hospiz, vom Konzern bis zum Kleinstbetrieb.
Sehr gern bin ich auch immer wieder unterwegs: mal nach Kärnten, mal nach Vorarlberg oder auch Deutschland und Südtirol, sogar nach Korfu hat mich das glückstraining zweimal verschlagen.
Ein sehr wichtiger und großer Meilenstein ist und war für mich die Zusammenarbeit mit dem Hotel Hochschober. Seit 2006 arbeite ich dort in unterschiedlichen Settings: Ursprünglich als Glücksberaterin im Hintergrund, dann als Trainerin für die MitarbeiterInnen und seit 5 Jahren biete ich dort Workshops für die Gäste an.
2007 wurde die Meldestelle für Glücksmomente ins Leben gerufen und bis dato wurden fast 7.000 Meldungen gesammelt. Nach wie vor ist es inspirierend für mich, dort zu stöbern und mich vom Glück anstecken zu lassen.
2007 bekam ich von den Casinos Austria einen ganz besonders herausfordernden Auftrag: Zusammen mit Experten aus unterschiedlichsten Bereichen (Musik, Literatur, Theater) wurde ein sehr umfangreiche Box zum Thema Glück gestaltet. Ich war damals mit den Themen Psychologie und Medizin beauftragt und führte im Rahmen dessen sehr viele Gespräche und sammelte Expertentexte zum Thema Glück. Daraus wurde ein Kartenset mit Expertenmeinungen, ein Spiel, eine Glücksschatztruhe und auch ein kleines Glücktrainingsheftchen. Das war für mich der Startschuss zum Schreiben. In der Schule wurde mir nämlich nicht nur das Gefühl vermittelt, dass ich keine gute Rednerin sei, sondern auch beim Schreiben wanderte mein Selbstvertrauen in den Keller. Umso erstaunlicher, dass ich einen solchen Auftrag erhielt, ihn annahm (kaltes Wasser!) und auch noch sehr gut gemeistert habe.
Dies war also der Beginn meiner Autorenkarriere und 2008 erschien mein erstes Buch: Mein Glücks-Trainings-Buch. Die Idee, dieses Buch zu schreiben, kam auch daher, dass in meinen Seminaren sehr oft Menschen waren, die schon sehr viel wussten zum Thema Glück, die aber offensichtlich in der Umsetzung für sich selbst nicht so erfolgreich waren. Daher wurde es ein Mitmachbuch, also ein Buch, bei dem ich sehr viel Fragen stelle, und durch die Beantwortung dieser nähert man sich automatisch seinem persönlichen Glück an. Frau Daniela Pucher war mir als Schreibcoach eine sehr behutsame und hilfreiche Begleitung.
Ganz besonders fein und wertvoll ist die Zusammenarbeit mit Brigitta Knoll, der Illustratorin meines Vertrauens. Sie bereichert all meine Bücher mit ihren lebensfrohen, inspirierenden und entzückenden Zeichnungen. Für meine Bücher, meine Skripten und Präsentationen: Brigitta gelingt es immer, ein Bild zu machen, das mehr sagt, als 1000 Worte.
Vielen Dank, Brigitta!
2011 ist Frau Ingrid Teufel - eine begnadete Volksschullehrerin aus Wien -an mich herangetreten, doch auch einmal mit ihren Sprösslingen ein kleines glückstraining zu machen. Sie unterrichtete schon länger zu diesem Thema, bzw. lebt Glück in ihrer Klasse. Und mit ihr und ihren Kolleginnen Karin Märzinger und Vicky Plangl entstand in den nächsten Monaten das Arbeitsmaterial für den Glücksunterricht in den Schulen: Mein Glückstrainings-Portfolio bzw. Mein Glückstraining.
Sowohl in der Steiermark, wo das Unterrichtsfach GLÜCK schon recht verbreitet ist, als auch in Wien und NÖ mache ich immer wieder Fortbildungen für LehrerInnen, um ihnen das Thema Glück näher zu bringen. Seit 2012 hat sich diese Fortbildung auch auf Kindergärten erweitert.
Und immer mehr drängte es mich, auch für die ganz Kleinen etwas zu schreiben. So entstand das Bilderbuch Bertl und Adele suchen das Glück. Als der Text schon fertig war und in einer Schublade landete, weil ich gerade keine Zeit hatte, um auf Verlagssuche zu gehen, erhielt ich 4 Tage später(!) ein E-Mail von Inge Hanreich. Wir kannten uns von einem Seminar vor vielen Jahren. Sie schrieb mir, dass sie einen Verlag hat und dass sie die Idee hat, nun auch Kinderbücher zu machen. Ob mich das denn interessieren würde. Ich antwortete: „Ist schon fertig!“
2012 kam der erste Bertl in die Buchhandlungen und er wird nicht der letzte sein.
Nachdem ich von meiner Ausbildung her einen psychodramatischen Hintergrund habe war es naheliegend, auch zu diesem Thema ein Buch zu machen. Diesmal wieder für Erwachsene. Vorhang auf fürs Glück ist ein Selbstcoaching-Buch, in dem mit der Metapher einer inneren Bühne gearbeitet wird. Immer wieder mit einem Augenzwinkern. Und auch wieder zum Mitmachen – damit auch wirklich eine Umsetzung in Gang kommt.
Ja, und jetzt ist das glückstraining 10 Jahre alt.
Und es gibt noch viele Ideen in meinem Kopf.
Lassen Sie sich überraschen.